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Sieben Schritte zur sehfreundlichen Gestaltung von Windows

Alle heute auf dem Markt befindlichen Windows-Versionen (Windows 9x/Me/NT/2000/XP) bieten Möglichkeiten die grafische Darstellung an die Bedürfnisse sehbehinderter und hochgradig sehbehinderter Menschen anzupassen. So können beispielsweise Systemschriftarten und zahlreiche Bildelemente vergrößert, individuelle Farbzusammenstellungen definiert und alternative Mauszeiger installiert werden.

Folgende Möglichkeiten stehen im Einzelnen zur Verfügung:

  • Ergonomische Einstellung von Bildschirm und Grafikkarte
  • Globale Vergrößerung der Systemschriftarten
  • Freie Auswahl der Schriftart und -größe für Menüs, Systemmeldungen, Symboltitel etc.
  • Vergrößerung weiterer Bildschirmelemente wie z. B. Icons, Schaltflächen, Bildlaufleisten, Fensterrahmen
  • Zusammenstellung individueller Farbkombinationen
  • Installation alternativer Mauszeiger

Durch die Anpassungen der Anzeigeoptionen an die individuellen Bedürfnisse der Anwender kann die Qualität der Bildschirmdarstellung soweit verbessert werden, dass die Notwendigkeit der zusätzlichen Vergrößerung durch ein Hilfsmittel verringert wird. In bestimmten Arbeitssituationen kann sogar ganz auf eine Vergrößerungssoftware verzichtet werden. Hierdurch wird insbesondere die Problematik, dass für sehbehinderte Anwender häufig nur Ausschnitte des Bildschirms sichtbar sind und somit der Überblick über den Programm- bzw. Bildschirmaufbau nur schwer zu gewinnen ist, deutlich verringert.

Inhaltsverzeichnis:

Schritt 1: Abstimmung von Monitor und Grafikkarte
Schritt 2: Einstellung der Auflösung, der Farbtiefe und der Bildwiederholfrequenz
Schritt 3: Einstellung der globalen Schriftvergrößerung
Schritt 4: Einstellung der einzelnen Bildschirmelemente
Schritt 5: Einstellung individueller Farbkombinationen
Schritt 6: Installation alternativer Mauszeiger
Schritt 7: Einstellung der Anwendungsoptionen

Schritt 1: Abstimmung von Monitor und Grafikkarte

Damit die technischen Möglichkeiten moderner Monitore und Grafikkarten ausgenutzt werden, können müssen sie im System ordnungsgemäß angemeldet sein. Unter Windows können in der Systemsteuerung unter "System" die aktuellen Einstellungen überprüft werden.

Im "Gerätemanager" wird ein Listenfeld angezeigt in dem sämtliche im System angemeldeten Hardware-Komponenten aufgelistet sind. Hier kann überprüft werden ob die Angaben mit der tatsächlichen Gerätebezeichnung (Herstellername und Typenbezeichnung) übereinstimmen. Ist alles in Ordnung und es kann mit Schritt 2 weitergemacht werden.

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Werden hier nicht die korrekten Geräte angezeigt, müssen die Treiber der vorhandenen Geräte installiert werden. Stellen Sie sicher, dass die vom Hersteller mitgelieferten Gerätetreiber griffbereit sind.

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Schritt 2: Einstellung der Auflösung, der Farbtiefe und der Bildwiederholfrequenz

Weit verbreitet scheint die Annahme, dass niedrige Auflösungen von 640 x 480 oder 800 x 600 Bildpunkten die geeignetsten für sehbehinderte Nutzer seien. Richtig ist, dass bei dieser Auflösung die Zeichen auf dem Bildschirm am größten dargestellt werden. Nachteilig ist jedoch, dass die einzelnen Zeichen mit relativ wenig Bildpunkten dargestellt werden und dadurch nur eine geringe Schärfe erreicht werden kann. Hinzu kommt, dass immer mehr Programme eine höhere Auflösung erfordern und dass bei der Verwendung von optischen Sehhilfen wie beispielsweise Lupenbrillen unter Umständen die einzelnen Bildpunkte sichtbar werden. Bei einer höheren Auflösung von beispielsweise 1024 x 768, 1280 x 1024 oder mehr Bildpunkten steigt die Zeichenschärfe deutlich an und das Problem sichtbarer Bildpunkte reduziert sich.

Die notwendigen Einstellungen erfolgen über: Systemsteuerung / Einstellungen / Systemsteuerung / Anzeige. Über die Registerkarte "Einstellungen" kann die Auflösung und die Farbtiefe eingestellt werden

Technisch bedingt müssen bei modernen TFT-Displays oder bei CRT-Monitoren ab einer Größe von 19 Zoll auch höhere Auflösungen eingestellt werden. Aber auch bei Auflösungen von 1280 x 1024 oder 1600 x 1200 Bildpunkten lassen sich sehr gute Ergebnisse erreichen. Die Farbtiefe sollte auf 16 bit oder höher eingestellt werden.

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Generell gilt: Je höher die Auflösung und die Farbtiefe, desto schärfer und kontrastreicher können die Objekte auf dem Bildschirm dargestellt werden.

Über die Schaltfläche "Erweitert" bzw. "Weitere Einstellungen" kann auf der folgenden Registerkarte "Grafikkarte" die Bildwiederholfrequenz eingestellt werden. Der Wert darf bei CRT-Monitoren nicht unter 72 Hz liegen. Die notwendige Bildwiederholrate ist abhängig von der Flimmerempfindlichkeit des Anwenders und muss getestet und entsprechend eingestellt werden. Es sollten verschiedene Frequenzen getestet werden, denn häufig zeigen CRT-Monitore nur in bestimmten Frequenzbereichen ein optimales Ergebnis. Auf die Funktion einer Vergrößerungssoftware hat die Bildwiederholrate in der Regel keine Auswirkungen.

Bei TFT-Monitoren gibt es technologisch bedingt kein Flimmern. Die unterstützten Bildwiederholraten liegen meist bei 60 oder 75 Hertz.

    Exkurs: Bildschirmergonomie bei CRT-Monitoren

    Neben der Zeichen- und Objektgröße ist die Qualität der Bildschirmdarstellung ein entscheidender Faktor für ein möglichst belastungsfreies Arbeiten mit grafischen Benutzeroberflächen. Dies gilt insbesondere für sehbehinderte Anwender. Moderne qualitativ hochwertige Monitore und Grafikkarten erfüllen die ergonomischen Anforderungen des Gesetzgebers meist mühelos. Dennoch muss beachtet werden, dass die optimale Leistung der Geräte nur dann erreicht werden kann, wenn sie ordnungsgemäß installiert und konfiguriert worden sind.

    Insbesondere ein Flimmern des Bildschirms ist für zahlreiche sehbehinderte Anwender problematisch, auch dann, wenn das Flimmern visuell gar nicht wahrgenommen wird. Da die Flimmerempfindlichkeit und die daraus entstehenden Belastungen individuell sehr unterschiedlich sein können, sollte dieses Thema besondere Beachtung finden.

    Flimmern entsteht aufgrund der Tatsache, dass die einzelnen Phosphorinseln (Bildpunkte) eines CRT-Bildschirms durch einen Elektronenstrahl periodisch zum Leuchten angeregt werden, so dass ihre Leuchtdichte zeitlich oszilliert. Erst oberhalb der sogenannten Flimmerverschmelzungsfrequenz (FVF), d. h. der Frequenz, ab der ein Flimmern - schnelles Wechseln von Hell und Dunkel - nicht mehr wahrgenommen wird, nimmt das Auge diese Oszillationen nicht mehr wahr und es entsteht der Eindruck einer konstanten Helligkeit.

    Allgemein wird ein Wert von > 72 Hertz als flimmerfrei gewertet. Je nach Rahmenbedingungen sollte dieser Wert jedoch deutlich höher liegen. Untersuchungen ergaben, dass ca. 95 % der untersuchten vollsichtigen Probanden ab einer Frequenz von 80 Hertz kein störendes Flimmern des PC-Monitors wahrnahmen. Befragungen von sehbehinderten PC-Nutzern scheinen jedoch darauf hinzuweisen, dass die Flimmerverschmelzungsfrequenz bei dieser Gruppe höher liegt.

    Die Flimmerempfindlichkeit ist im peripheren Gesichtsfeld deutlich höher als im zentralen, d.h. Augenerkrankungen mit einer Schädigung des zentralen Gesichtsfeldes erhöhen das Problem des Flimmerns ebenso wie große Bildschirme. Ihr Bild wird auf einen größeren Bereich der Netzhaut projiziert, wodurch zwangsläufig auch die lichtempfindlicheren Randbereiche der Retina beansprucht werden.

    Die Flimmerempfindlichkeit steigt bei Positivdarstellung. Hier muss der Elektronenstrahl fast alle Punkte auf dem Bildschirm ständig anregen - lediglich die wenigen dunklen Bildpunkte bzw. Zeichen werden ausgespart. Bei einer Negativdarstellung leuchten nur diese wenigen Zeichen.

    Besondere Aufmerksamkeit sollte auch der Anordnung weiterer elektrisch betriebener Geräte in unmittelbare Nähe des Monitors gelten. Halogenlampen, Bildschirmlesegeräte, Transformatoren von Diktiergeräten o. ä. können mit ihren elektromagnetischen Feldern die Bildschirmdarstellung erheblich beeinflussen. Als Folge können deutliches Flimmern, Verzerrungen oder Farbverfälschungen auftreten. In solchen Fällen müssen diese Geräte in einem ausreichenden Abstand angeordnet werden.

Zum Abschluss dieses Einstellungsschrittes müssen noch 3 wichtige Anmerkungen gemacht werden:

  • Einige ältere Hilfsmittel unterstützen lediglich eine Farbtiefe von 256 Farben!
  • Da jede Grafikkarte auf eine eigene Art in das System integriert wird muss u. U. von der hier beschriebenen Vorgehensweise abgewichen werden. Die aufgeführten Funktionen stehen normalerweise immer zur Verfügung, die entsprechenden Optionen können sich jedoch an unterschiedlicher Stelle befinden.
  • Der Einstellung "Optimal" im Systemdialog sollte man zunächst skeptisch gegenüberstehen. Diese Angabe meint die optimale Bildwiederholungsrate der im System angemeldeten Geräte. Ist beispielsweise ein Standard VGA-Monitor angemeldet sind 60 Hertz die optimale Einstellung.
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Schritt 3: Einstellung der globalen Schriftvergrößerung

Ebenfalls über Startmenü / Einstellungen / Systemsteuerung / Anzeige Registerkarte "Einstellungen" wird unter Windows die Größe der Systemschriftarten eingestellt.

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Die hier vorgenomme globale Vergrößerung der von Windows angezeigten Systemschriftarten wirkt sich vor allem auf die Beschriftung der Dialogfelder aus. Empfehlenswert ist hier die Einstellung von

  • bis 125 % bei einer Auflösung von 800 x 600 Bildpunkten
  • 125 - 150 % bei einer Auflösung von 1024 x 768 Bildpunkten
  • 150 - 170 % bei einer Auflösung von 1280 x 1024 und mehr Bildpunkten

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Es können auch andere Werte eingegeben werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass bei einer zu hohen Einstellung bestimmte Bildelemente nicht mehr korrekt angezeigt werden können! Nach der Festlegung der globalen Schriftvergrößerung ist ein Neustart des Systems erforderlich.

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Schritt 4: Einstellung der einzelnen Bildschirmelemente

Die folgenden Einstellungen werden in allen Windows-Versionen gleichermaßen in Startmenü / Einstellungen / Systemsteuerung / Anzeige vorgenommen. Die Registerkarte "Darstellung" bietet für die verschiedenen Bildelemente Änderungsmöglichkeiten hinsichtlich der Objektgröße, der Schriftgröße und der Farbe. Modifizieren Sie zunächst nur die Größe der Bildelemente, Schriftart und -größe. (Unter Windows XP erfolgen die Einstellungen über die Schaltfläche "Erweiterte Darstellung) Die Einstellung der verwendeten Farben sollte gesondert erfolgen. Die Folgenden Änderungsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:

  • Aktive Titelleiste: Größe, Schrift, Farbe
  • Aktiver Fensterrahmen: Größe, Farbe
  • Bildlaufleiste: Größe
  • Dialogfeld: Schrift, Farbe
  • Inaktive Titelleiste: Größe, Schrift, Farbe
  • Inaktiver Rahmen: Größe, Farbe
  • Markierte Elemente: Größe, Schrift, Farbe
  • Menü: Größe, Schrift, Farbe
  • Palettentitel: Größe, Schrift
  • Quickinfo: Schrift, Farbe
  • Symbol: Größe, Schrift
  • Symbolabstand (horizontal): Größe
  • Symbolabstand (vertikal): Größe
  • Titelleistenschaltfläche: Größe

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Bei einer Auflösung von 1280 x 1024 Bildpunkten und eine globalen Vergrößerung der Systemschiftarten auf 169% sind Schriftgrößen zwischen 9 und 12 Bildpunkten zu empfehlen. Bei einzelnen Elementen wie beispielsweise Titelleiste oder Quickinfo können auch höhere Schriftgrößen ausgewählt werden. Besonders geeignet sind klar strukturierte, sherifenlose Schriftarten und -größen wie z.B.:

  • Arial 9 bis 12
  • MS Sans Serif 9 bis 12
  • Tahoma 9 bis 12
  • Verdana 9 bis 12

Für den sehbehinderten Anwender günstige Schriftarten und -größen sollten durch systematisches Ausprobieren ermittelt und in der Kombination mit der Vergrößerungssoftware getestet werden.

Neben der Schriftvergrößerung ist die Objektvergrößerung eine weitere Möglichkeit die visuelle Wahrnehmung der Bildschirmelemente zu erleichtern. Insbesondere Fensterrahmen und Symbole können beliebig vergrößert werden. Hierbei ist jedoch die Abhängigkeit zwischen verschiedenen Einstellungen zu berücksichtigen: Werden beispielsweise die Symbole des Desktops vergrößert, sollte gleichzeitig der horizontale und vertikale Symbolabstand eingestellt werden damit sich diese nicht überschneiden. Achtung: Der eingestellte Symbolabstand wird erst übernommen, wenn über das Kontextmenü des Desktops der Befehl Symbole am Raster ausrichten ausgeführt wurde!. Beschriftete Bildschirmelemente wie Menü- oder Titelleisten passen sich automatisch an die eingestellte Schriftgröße an.

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Schritt 5: Einstellung individueller Farbkombinationen

Ebenfalls über Startmenü / Einstellungen / Systemsteuerung / Anzeige / Registerkarte "Darstellung" können die Farben verschiedener Bildschirmelemente geändert werden. Im einzelnen sind dies:

  • Aktive Titelleiste,
  • Aktiver Fensterrahmen,
  • Inaktive Titelleiste,
  • Inaktiver Rahmen,
  • Fensterhintergrund,
  • Menühintergrund,
  • Markierte Elemente und
  • Quickinfo.

Durch bestimmte Farbzusammenstellungen oder durch eine inverse Darstellung kann der Kontrast und somit die Wahrnehmbarkeit der dargestellten Objekte erhöht werden. So wird der Kontrast durch die Einstellung von weißer bzw. heller Schrift auf schwarzem Hintergrund maximiert.

Bei vielen sehbehinderten Anwendern ist zudem die Möglichkeit zu beachten, dass zu helle Flächen zu einer Blendung führen können. Einige Anwender bevorzugen aufgrund dieser Blendung eine Negativdarstellung auf dem Bildschirm. Oftmals kann bereits eine Abblendung der hellen Bildschirmelemente ausreichen. Hier bietet sich beispielsweise die Möglichkeit, die standardmäßig weiß eingestellten Bildelemente auf verschiedene Grautöne umzustellen.

Für den sehbehinderten PC-Nutzer günstige Farbkontraste und -zusammenstellungen sollten durch systematisches Ausprobieren ermittelt werden. Dabei sollten den Anwendern auch unübliche Farbkombinationen nicht verwehrt werden, da sie im individuellen Fall ein relativ entspanntes und konzentriertes Arbeiten am PC ermöglichen können.

Abschließend noch eine Anmerkung:

Wird vom Anwender eine inverse Darstellung bevorzugt, muss das Problem der Adaptionsblendung berücksichtigt werden. Adaption = Anpassung des Auges an die wechselnden Leuchtdichteverhältnisse der Umgebung (Hell- bzw. Dunkeldaptation). Viele Augenerkrankungen beeinträchtigen die Adaptionsfähigkeit der Augen, d.h. sie verläuft zum Teil erheblich verlangsamt. Ein ständiger Wechsel zwischen unterschiedlichen Leuchtdichteverhältnissen führt von daher zu einer andauernden Blendung mit der Folge schneller Ermüdung und Überanstrengung. Daraus folgt, dass die Arbeitsaufgaben, die eingesetzten Arbeitsmedien und die Arbeitsplatzbeleuchtung mit berücksichtigt und aufeinander abgestimmt werden müssen.

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Schritt 6: Installation alternativer Mauszeiger

Alternative Mauszeiger lassen sich über Startmenü / Einstellungen / Systemsteuerung / Maus installieren. Über die Registerkarte "Zeiger" können entweder von Windows mitgelieferte vergrößerte Cursor ausgewählt oder selbst erstellte Cursor eingebunden werden.

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Bei der Verwendung einer Maus als Eingabegerät können ebenfalls über Startmenü - Einstellungen / Systemsteuerung / Maus weitere nützliche Optionen ausgewählt werden. Insbesondere die Option Mausspur kann die Lokalisation des Mauszeigers erleichtern, da er Spuren hinterlässt, wenn er über den Bildschirm bewegt wird. Besonders empfehlenswert ist die Verwendung einer sogenannten "Wheel- oder Rädchenmaus" da diese Eingabegeräte eine Reihe sehr nützlicher Funktionen bieten:

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  • Scrollen: Mit dieser Funktion können Sie ein Dokument durchlaufen, ohne die Bildlaufleiste verwenden zu müssen.
  • Standardsprung: Ist diese Option aktiviert, springt der Zeiger in Windows-Dialogfeldern automatisch auf die Standardschaltfläche. In den meisten Dialogfeldern ist "OK" die Standardschaltfläche.
  • Zoom: Die Maus ist mit einem Tastenrad ausgestattet, mit dem Sie Zoom-Funktionen ausführen können. Beim Zoomen wird die Ansicht eines Dokuments vergrößert bzw. verkleinert. Dies funktioniert in Office-kompatiblen Anwendungen, die Zoom unterstützen.
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Schritt 7: Einstellung der Anwendungsoptionen

Microsoft Word, die weiteren Programme des Software-Paketes MS-Office und zahlreiche andere Windowsprogramme bieten verschiedene Möglichkeiten die Bildschirmdarstellung an die Bedürfnisse von sehbehinderten Anwendern anzupassen. Am Beispiel von MS Word werden im Folgenden einige Funktionen aufgeführt und erläutert.

Word verfügt neben einer leistungsfähigen Zoomfunktion über weitere nützliche Funktionen. Dies sind die Funktionen GANZER BILDSCHIRM sowie die Optionen ZEILEN AUF FENSTERBREITE UMBRECHEN und WEIß AUF BLAUEN HINTERGRUND.

Zoom:

Word bietet eine Vergrößerungsfunktion (Zoom) mit der die im Dokument dargestellten Zeichen bis auf 500 Prozent vergrößert werden können. Diese Vergrößerung ermöglicht es dem überwiegenden Teil der sehbehinderten Anwender auch ohne Hilfsmittel Dokumente zu erstellen bzw. zu bearbeiten. Die Zoomfunktion kann sowohl in der Ansicht NORMAL als auch in der Ansicht SEITENLAYOUT eingestellt werden. Sinnvoll ist sie jedoch lediglich in der Normalansicht, da diese Ansicht die Option ZEILEN AUF FENSTERBREITE UMBRECHEN unterstützt. Diese Option bewirkt, dass der angezeigte Text immer innerhalb des sichtbaren Bereichs bleibt, selbst wenn eine sehr große Zeichendarstellung benötigt wird.

Um zu erreichen, daß der angezeigte Text innerhalb des sichtbaren Bereichs bleibt, muß über das Menü EXTRAS, OPTIONEN in der Registerkarte ALLGEMEIN die Option ZEILEN AUF FENSTERBREITE UMBRECHEN aktiviert werden. Über das Menü ANSICHT kann danach mit dem Befehl ZOOM der gewünschte Vergrößerungsfaktor eingestellt werden.

Arbeitstechnisch kann angemerkt werden, daß die Normalansicht sich insbesondere zum Schreiben, Lesen und zur Rechtschreibekorrektur von Dokumenten eignet. Formatierungen (insbesondere Absatzformatierungen) werden nicht korrekt angezeigt. Aus diesem Grund sollte zur Layoutkontrolle in die Ansicht SEITEN-LAYOUT gewechselt werden. Hier werden auch bei eingeschaltetem Zoom die Zeilen nicht umgebrochen. Der beste Überblick wird durch den Zoomfaktor SEITENBREITE erreicht.

Ansicht Ganzer Bildschirm:

Zum Lesen, Schreiben und Korrekturlesen eines Textes werden bestimmte Bildschirmelemente wie Titel-, Menü- und Symbolleisten nicht benötigt. Diese können also ausgeblendet werden, um möglichst viel Text auf dem Bildschirm zu sehen. Hierzu dient der Menüpunkt GANZER BILDSCHIRM im Menü ANSICHT.

Um die Ansicht wieder zu wechseln, kann diese über die eingeblendete kleine Symbolleiste oder noch einfacher mit ESC abgebrochen werden. Es wird dann in die Ansicht geschaltet, aus der zuvor in GANZER BILDSCHIRM gewechselt wurde.

In der Ansicht GANZER BILDSCHIRM können selbstverständlich Menüs angewählt oder Symbolleisten bei Bedarf eingeblendet werden. Durch betätigen der ALT-Taste wird die Menüleiste eingeblendet und der gewünschte Befehl kann ausgewählt werden.

Inverse Darstellung:

Um eine mögliche Blendung durch den standardmäßig Weiß dargestellten Fensterhintergrund zu vermeiden und einen höheren Kontrast der dargestellten Zeichen zu erreichen kann die Option WEIß AUF BLAUEM HINTERGRUND aktiviert werden. Diese Option ermöglicht weiße Schrift auf dunkelblauen Hintergrund und wird von einem großen Teil der sehbehinderten Anwender als angenehm empfunden. Die Option WEIß AUF BLAUEM HINTERGRUND wird über das Menü EXTRAS, OPTIONEN, Registerkarte ANSICHT aktiviert.

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